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Von Jokkmokk nach Abisko - Vom Land der Samis in den winterlichen Nationalpark

  • Bob_ontour
  • 9. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

28.05.2024 bis 29.05.2024




Rentier an der Straße

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns weiter auf den Weg nach Norden. Unser heutiges Ziel ist der Abisko Nationalpark. Dort waren wir schon öfter und sind immer wieder fasziniert von der wunderschön wilden Landschaft.

Wir sind erst kurz unterwegs, da begegnen uns auch schon wieder einige Rentiere auf der Straße. In dieser Gegend muss man immer damit rechnen und seinen Fahrstil dem entsprechend anpassen. Die Rentiere sind im Grunde keine Wildtiere, sondern jedes einzelne Ren gehört einer Samifamilie. Die Sami sind die Ureinwohner Lapplands. Früher waren sie nicht sesshaft, sondern zogen mit ihren Rentierherden während der Sommerwanderung durchs Land und lebten in Tipis, den sogenannten Lavvu. In der heutigen Zeit gehen die meisten Samen einem Beruf nach und sind sesshaft geworden. Die Rentierherden befinden sich aber immer noch in ihrem Besitz. Sie sind trotz ihrer Sesshaftigkeit immer noch sehr naturverbunden und pflegen ihre Traditionen.

Natürlich machen wir auch heute wieder ein paar Fotos von diesen tollen Tieren. Danach geht es weiter Richtung Kiruna. In Gällivare machen wir eine Pause an einem kleinen Fluss. Da kann der Bobby sich noch ein bisschen abkühlen. Man glaubt es kaum, wir sind über dem Polarkreis und haben immer noch sommerliche 25 Grad.


Kurz hinter Gällivare, in Svappavaara, verlassen wir den Inlandsvägen und folgen der E10 Richtung Kiruna. Diese Strecke wird von vielen LKWs genutz und ist deulich besser ausgebaut als die E45, also der Inlandsvägen. Schon oft ist uns hier aufgefallen, dass erschreckend viele Kadaver von Rentieren und Elchen im Straßengraben liegen. Wir führen das auf die schnell fahrenden LKWs zurück, die insbesondere im Winter, wenn es gar nicht mehr hell wird, das ein oder andere Tier einfach mal übersehen. Schnell fällt dann Schnee darüber und erst im Frühjahr, nach der Schneeschmelze kommt das ganze Ausmaß ans Licht. Der Anblick macht uns sehr traurig und wir versuchen nicht zuviel darüber nachzudenken.


Bevor wir in Kiruna ankommen, machen wir noch eine kurze Rast an einem Fluss. Das Wetter ist immer noch prima, obwohl man dem Boden anmerkt, dass hier vor Kurzem noch Schnee gelegen hat. Bevor man Kiruna erreicht, gibt es noch eine besondere Attraktion, die man sich bei einer Reise in dieser Region nicht entgehen lassen sollte. Gemeint ist das Eishotel in Jukkasjärvi. Auch wenn der Freiluftteil des Eishotels um diese Jahreszeit zu schmelzen beginnt, gibt es das ganze Jahr einen Hotelbereich, dessen Zimmer ausschließlich aus geformten Eis bestehen. Zudem gibt im Ort eine Rentierfarm und ein Sami-Museum. Man kann für diesen Ort also gerne einen ganzen Tag einplanen. Wir waren letztes Jahr schon hier und haben uns entschieden, dieses Jahr darauf zu verzichten. Bedacht werden muss bei einem Besuch auch, dass zwischen Winter- und Sommersaison in Schweden und Norwegen viele Sehenswürdigkeiten geschlossen sind. Es lohnt sich also, immer vorher auf der Webside zu schauen, ob auch wirklich offen ist.

Um die Mittagszeit erreichen wir Kiruna. Wir nutzen den Besuch dafür, unsere Vorräte aufzufüllen und ein bisschen shoppen zu gehen. Wir gehören nicht zu denen, die den ganzen Wagen voller Vorräte packen, da es in Schweden und Norwegen teurer ist als in Deutschland. Als Touristen in diesen wunderschönen Ländern möchten wir auch etwas zurück geben. Aus diesem Grunde kaufen wir immer regional ein, das ist übrigens in der heutigen Zeit gar nicht mehr so viel teurer als in Deutschland.

Danach machen wir uns auf den Weg in Richtung Abisko Nationalpark, unser heutiges Etappenziel. Wir stellen fest, die Entwicklung der Natur hat sich verändert. Bäume, die bei uns und auch noch in Jokkmokk oder Mittelschweden schon komplett grün waren, fangen hier erst an auszutreiben. Es geht vorbei an zugefrorenen Seen und mit Schnee bedeckten Bergen erreichen wir unseren Übernachtungsplatz. Auf dem Rastplatz Pessisjokka haben wir schon oft gestanden. Besonders gut gefällt uns, dass es einen direkten Zugang zum See gibt. Zudem gibt es eine Aufenthaltshütte und Toiletten. Da das Wetter nach wie vor immer noch richtig Sommerlich ist, nutzen wir die Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang am neben dem Platz liegenden Wasserfall und dem See. Es erwartet uns eine wunderschöne und etwas unwirkliche Eiswelt. Alles glitzert und trotzdem merkt man, dass der Frühling auch hier Einzug halten möchte. In den Randbereichen ist das Eis bereits geschmolzen und die Sonne hat das Wasser bereits leicht erwärmt. Bobby ist es sowieso egal, er geht auch ins Eiswasser, Hauptsache er kann planschen. Wir sitzen noch lange vorm Wohnmobil und genießen die Mitternachtssonne. Morgen geht es weiter an das Europäische Nordmeer.










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